Elektro- und Ultraschalltherapie
Die Elektrotherapie wird bei Schmerz, Durchblutungsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Lähmungen und Muskelschwäche eingesetzt.
Schon seit dem 19. Jahrhundert wird Strom zu Heilzwecken verwendet und im 20. Jahrhundert wurde eine Reihe von Verfahren der Elektrotherapie entwickelt. Bei der Behandlung mit Strom werden elektrische Ströme mit verschieden hoher Schwingungszahl pro Sekunde eingesetzt. Diese sogenannte Frequenz wird in der Einheit Hertz gemessen.
Die Reizstromtherapie
Reizstromtherapie dient der Schmerzbehandlung, der Durchblutungsförderung und der Kräftigung der Muskulatur. Die Ultrareizstrom-Behandlung dauert in der Regel 15 Minuten. Unter den Elektroden sollte ein leichtes, vibrierendes Stromgefühl spürbar sein, jedoch ohne deutliches Zusammenziehen der Muskulatur.
Die Transcutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
TENS wird zur Behandlung von Schmerzzuständen, insbesondere neuropathischer, eingesetzt. Durch die Behandlung mit zwei Elektroden mit einer Frequenz von 50-100Hz werden die Nervenzellen im Rückenmark stimuliert. Durch diese Stimulation werden der Schmerzkreis unterbrochen und die körpereigenen Heilungsmechanismen aktiviert. Nicht angewandt werden darf die Elektrotherapie unter anderem bei Trägern von Herzschrittmachern und bei Metallimplantaten nach operativen Eingriffen.
Ultraschall (US)
Ultraschall ist eine Anwendung, die im weitesten Sinn auch zur Elektrotherapie zählt. Hierbei wird Strom in hochfrequente Schallwellen von ca. 1 MHz umgewandelt. Zur Behandlung wird ein Schallkopf gleichmässig über die mit Kontaktgel bedeckte, erkrankte Region geführt. Der Schallkopf erzeugt Wärme und Gewebebewegung im Körperinneren. Dabei wird der Schall kontinuierlich oder pulsierend abgegeben. Beim pulsierenden Schall entsteht weniger Wärmewirkung und er ist dadurch weniger intensiv. Die Wirkung: eine stärkere Durchblutung, die den Zellstoffwechsel verbessert. Ultraschall wird häufig mit der klassischen Elektrotherapie kombiniert.
Anwendungsbereiche
- paravertebral neben der Wirbelsäule
- an den grossen Gelenken
- bei Muskelverletzungen
- bei Sehnenreizung oder -verletzungen
- Chronische Muskel- oder Sehnenschmerzen
- Frakturheilung
- Myalgie (Muskelschmerz)
- Narben-/Gewebsverklebungen
- akute oder chronische Schmerzzustände
- Durchblutungsstörungen
- Arthrosen
- Prellungen
- Zerrungen