Kinesiotaping

Diese Therapiemethode wurde Ende der 70er Jahre in Japan durch Dr. Kenzo Kase entwickelt. Er suchte nach einem neuen Material, das ihm half, das Therapieziel auch nach der Einzelbehandlung zu Hause oder bei der Arbeit weiterzuverfolgen. Seine Idee: Die Schmerzsensoren befinden sich in den obersten beiden Hautschichten. Wird die erste Hautschicht angehoben, fliesst das Blut schneller in die verletzte Region. Bessere Durchblutung bedeutet schnellere Heilung.

So funktioniert die Therapie

Im Gegensatz zu den herkömmlichen, starren Tapes, schränkt Kinesiotape die Bewegungen nicht ein. Vor jeder Therapie steht eine vollständige Diagnostik, um die Indikation abzuklären. Die Therapieform basiert darauf, dass man den Körper ganzheitlich betrachtet. Bei einer Verletzung werden also sowohl Haut, Faszien (Bindegewebe) als auch Muskeln und Gelenke berücksichtigt. Das Kinesiotape beeinflusst verschiedene Strukturen positiv. Legt man das Tape richtig an, wird der Körper in seiner Selbstheilung unterstützt. In der Regel entfaltet das Taping in den ersten drei bis fünf Tagen seine Hauptwirkung. Der Patient kann die Tapes allerdings bis zu zehn Tage tragen. Das Kinesiotape wird praktisch immer in Kombination mit einer anderen Therapieform angewendet.

Wirkung der Therapie

• Gate Control: Das auf die Haut geklebte Tape erzeugt eine Art Dauermassage während sich der Patient bewegt. Dieser mechanische Reiz kann die Schmerzsignale „übertönen“ und dadurch die Schmerzempfindung reduzieren.
• Entstauung: Durch ein gezieltes Kleben der Tapes kann der Abbau einer Schwellung unterstützt werden. Dadurch wird die Heilung des beschädigten Gewebes beschleunigt und der Druck auf die Schmerzsensoren im Körper nimmt ab.
• Muskulatur aktivieren/entspannen: Durch Lokalisation und Richtung des geklebten Tapes kann die Muskelspannung beeinflusst und Dysbalancen ausgeglichen werden.
• Unterstützung: Das Kinesiotape kann das Gelenk in seiner Funktion unterstützen und zu einer Verbesserung der Haltung beitragen.