Funktionsorientierte Faszientherapie
Lange wurden sie ignoriert: die Faszien. Heute werden sie mit speziellen Rollen trainiert und geschmeidig gemacht. Sie umhüllen einzelne Muskeln, Muskelgruppen und ganze Körperabschnitte. Im Körper bilden sie ein dreidimensionales Netz, bei dem es keinen Anfang und kein Ende gibt.
Faszien sind räumlich trennende und formgebende Strukturen des Bindegewebes. Sie tragen zur Stabilität und Koordination bei. Faszien finden sich in allen Teilen unseres Körpers und sorgen für Spannkraft von Kopf bis Fuss.
Das aktuelle Wissen um deren Relevanz bei Entstehung von Schmerzen macht es unabdingbar, den Faszien die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Durch langes Sitzen, monotone Bewegungen, mangelnde Ergonomie aber auch durch Stress verklebt und entzündet sich das fasziale Gewebe gerne. Oftmals äussert sich eine Fasziendysfunktion durch die Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Körperwahrnehmung aber auch der koordinativen Fähigkeiten. Schmerzempfindlichkeit und Verletzungsrisiko steigen. Ziel der funktionsorientierten Faszientherapie ist es, die optimale Beweglichkeit der faszialen Strukturen und die Gleitbeweglichkeit der einzelnen Schichten wiederherzustellen. So können Bewegungsabläufe optimiert und normalisiert werden.
Effektives Faszientraining in der Praxis und zu Hause
In einem ersten Schritt werden mit spezifischen Tests die verschiedenen faszialen Funktionsketten auf ihre Gleitfähigkeit und mögliche Spannungszustände untersucht. Im Rahmen der Therapiesitzungen kommen gezielte manuelle Techniken zur Verbesserung der vorhandenen Problematik zum Einsatz. Ergänzend zur physiotherapeutischen Behandlung trainieren die Patienten selbständig mit einer Faszienrolle (Blackroll), um an den faszialen Strukturen zu arbeiten und deren Gleitfähigkeit zu verbessern.
Anwendungsbereiche
- allgemeine Gelenksprobleme
- Rückenbeschwerden
- Fehlhaltung
- verminderte Stabilisationsfähigkeit der Beine (beispielsweise „X-Beine“)